Systemische Traumapädagogik / Einführung und Weiterbildung

Einführung

Kinder mit traumatischen Vorerfahrungen fordern Fachkräfte in besonderer Weise heraus. Ihre Toleranz für Erregung und Anspannung, aber auch Entspannung, erscheint äußerst gering und oft braucht es nur eine Kleinigkeit, um eine Lawine von Verhaltensauffälligkeiten unaufhaltsam in Gang zu bringen. Traumata wie Gewalt, sexuelle Misshandlung, psychische Erkrankung der Eltern, Unfälle und Tod haben spezifische Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche. Diese können jedoch individuell sehr unterschiedlich sein. Die Spuren, die sie hinterlassen, sprengen oft den Rahmen unserer professionellen und persönlichen Möglichkeiten und erfordern eine traumaspezifische Sichtweise und traumapädagogische Methoden.

Im Seminar werden wir erarbeiten, wie die traumatischen Erlebnisse in der Arbeit mit Kindern und Eltern berücksichtigt werden können und eine Pädagogik des sicheren Ortes in der Praxis umgesetzt werden kann. Der Blick auf die gesamte Familie unter Einbeziehung der Mehrgenerationen-Perspektive ist hier sehr hilfreich. Im Seminar werden wir neben den Grundlagen der Traumapädagogik auch Methoden der systemischen Beratung traumasensibel adaptieren.

Neben kurzen Inputs zu den Inhalten und Methoden einer systemisch orientierten Traumapädagogik, stehen die Stärkung der eigenen Haltung und des Umgangs mit traumatischen Ereignissen und Traumafolgestörungen bei Familien im Mittelpunkt. Dazu wird es die Möglichkeit geben, eigene Fälle einzubringen. Anhand der Fallberatungen wird die Theorie direkt auf die Praxis bezogen.

Termin:   18./19. April 2024 – bei Einstieg erst zum 2. Seminar (siehe unten) kann am 05./06. Dezember 2024 das Einführungsseminar nachgeholt werden.

Leitung:   Andrea Galitz, Dipl.-Pädagogin, Traumapädagogin und Traumazentrierte Fachberaterin (DeGPT/BAG-TP, Systemische Supervisorin DGSF. Seit 2010 freiberuflich  als Dozentin, Traumafachberaterin und Supervisorin tätig.

Tagungsort:   Vallendar/Koblenz

TN-Gebühr:   260,- € (ohne Übernachtung) (Teilnehmende/Ehemalige unserer längerfristigen Weiterbildungen und Studierende 190,- €)

Anmeldeschluss:   28. März 2024

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Langfristige Weiterbildung

Zielgruppe:   Pädagogische Fachkräfte aus Jugendhilfe, Kita, Schule und OGS

Referent*innen:    Lucas Schoop, B.A. Pädagoge, Systemischer Traumapädagoge, Teamleitung Traumapädagogische Wohngruppe „Haus Lahneck“

Carmen Dogen-Haberle, Systemische Traumapädagogin, Kinderpsychologische Beraterin und Yogalehrerin BDY/EYU, mit dem Focus auf die Anwendung des Yoga in der Psychotraumatologie als komplementärer Ansatz zur Traumapädagogik und Traumatherapie im Einzel- und Gruppenunterricht für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Supervisorin für YogalehrerInnen und Dozentin für das traumsensible Unterrichten des Yoga in Aus- und Weiterbildungen. Seit 2012 selbstständig tätig in eigener Praxis und Yogaschule in Ebernhahn/Westerwald.

Inhalte:   Das Einführungsseminar (siehe oben) bildet den Start der Weiterbildung, kann aber auch ausschließlich gebucht werden.

  • 29./30. August 2024 – Bindung und Trauma – Umgang mit Trauma im Kontext von Gewalt und Vernachlässigung
    (Modul II) Andrea Galitz
  • 30./31. Oktober 2024 – Stabilisierung in der pädagogischen Arbeit mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen (Modul III) Lucas Schoop
  • 23./24. Januar 2025 – Traumapädagogische Methoden zum diagnostischen Fallverstehen und zur Begleitung
    der Kinder im Alltag (Modul IV) Andrea Galitz
  • 20./21. März 2025 – Falldarstellungen und traumasensible Beratung von Familiensystemen (Modul V) Andrea Galitz
  • 22./23. Mai 2025 – Begleitung von Traumaprozessen und Traumasensible Organisationskultur (Modul VI)
    Lucas Schoop
  • 26./27. Juni 2025 – Körperliche und psychische Stabilisierung (Modul VII) Andrea Galitz und Carmen Dogen-Haberle
  • 21./22. August 2025 – Projektvorstellungen / Selbstfürsorge / Abschied (Modul VIII) Andrea Galitz

Umfang:   Die Weiterbildung setzt sich aus 8 Modulen (je 2 Tage) zusammen. Die Module bauen aufeinander auf und greifen ineinander. Alle Module bestehen aus Theorieanteilen sowie der Möglichkeit zur Fallbesprechung, praktischer Umsetzung und Selbsterfahrung. Diese Teile werden jeweils abhängig zu den Anliegen der Teilnehmenden gestaltet.

Die Grundsätze der Traumapädagogik gelten auch für die Seminartage: Das Seminar als sicherer Ort für die Teilnehmer*innen, in dem alle Seminarthemen Angebote sind, und die Teilnehmenden entscheiden, wie weit sie ein Angebot für sich nutzen möchten.

Zusätzlich zu den Modulen finden Supervisionstreffen im Umfang von insgesamt 24 UE statt. Die Supervisionstermine werden im zweiten Modul vereinbart.

Ergänzend zu den Modulen treffen sich die Teilnehmer*innen in festen Peergruppen. In den Peergruppen sollen die Inhalte der Module reflektiert und vertieft werden. Die Peergruppen dienen zur gegenseitigen Unterstützung bei der Fall- und Projektarbeit. Die Peergruppentreffen sollten sich insgesamt auf mindestens 16 Unterrichtsstunden belaufen.

Für einen qualifizierten Abschluss ist die Teilnahme an allen Modulen, den Peergruppentreffen und der Supervision sowie die Ausarbeitung und Vorstellung einer Falldarstellung und einer Projektarbeit notwendig.

Tagungsort:   Vallendar/Koblenz

TN-Gebühr:   2900,- € (ohne Übernachtung) (Frühbucher bei Anmeldung bis 31.12.2023 abzüglich 150,- €). Ehemalige Teilnehmende unserer langfristigen Weiterbildungen erhalten eine Ermäßigung in Höhe von 350,- €, bei Buchung bis 31.12.2023 von 400,- €)

Anmeldeschluss:   09. August 2024

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